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Es ist durchaus normal, wenn man auf eine weite Reise geht, dass er die Familie über
alles Wichtige informiert wird. So tat es auch Jesus Christus, bevor er seine weite Reise zum
Himmel antrat. In dieser Zeit war eines seiner Herzensanliegen: der Glaube. Deswegen sagte
Er, vor seiner
Verabschiedung zu
den versammelten
Jüngern: „Wer
glaubt ….wird
gerettet; wer aber
nicht glaubt, wird
verdammt werden.“
(Mk 16, 16).
Der Glaube ist sehr
wichtig. Aber
genau dieser
Glaube ist es,
womit viele
Menschen sich
heutzutage
schwertun.
Den Glauben kann
man nicht sehen,
aber man kann ihn
in Werken und symbolischen Handlungen zum Ausdruck bringen.
Es ist ähnlich wie mit der Liebe. Die Liebe kann man auch nicht sehen. Man kann
aber mit der Liebe etwas für andere tun und/oder es symbolisch zum Ausdruck bringen.
Im übertragenen Sinne, ist der Glaube die Liebe zu Gott, oder besser ausgedrückt, der Glaube
ist die Voraussetzung für die Liebe zu Gott.
Viele weigern sich, den Glauben symbolisch auszudrücken oder mit anderen darüber
zu sprechen. Denn für viele existiert nur das, was sie mit ihrem Radar empfangen können. Es
gibt unendlich viele Geräusche im All, z. B. den Ultraschall. Diese können wir allerdings
nicht hören, weil unsere Ohren nicht in der Lage sind, diese Geräusche zu empfangen. Man
kann nicht behaupten, dass solche Geräusche nicht existieren. Fledermäuse beispielsweise,
produzieren Ultraschalllaute, die das menschliche Ohr nicht hören kann. Aber Fledermäuse
können diese Geräusche gut empfangen.
Warum weigern sich viele Menschen, ihren Glauben zu praktizieren? Vielleicht
denken sie, dass die liturgischen Handlungen der Glaubenssymbole naiv sind und sie
deswegen den Glauben in Symbolen in der Liturgie nicht feiern wollen.
In der katholischen Kirche war es in einigen Regionen im 16. bis 18. Jahrhundert
üblich, zu Christi Himmelfahrt eine Statue des auferstandenen Jesus durch ein Loch in der
Decke auf den Kirchenspeicher zu ziehen. Im Anschluss daran, flatterte eine weiße Taube aus
dem sogenannten Heiliggeistloch und Blumen regneten herab. Obwohl dieser Brauch
1 Illustration Foto: Judith Cronauer
weitestgehend verloren ging, ist der besonders stimmungsvolle Gottesdienst am Tag von
Christi Himmelfahrt geblieben.
Es ist nicht meine Absicht, dafür zu plädieren, diese Tradition wiederzubeleben!
Es stellt sich vielmehr die Frage nach der Bedeutung dieser symbolischen liturgischen
Handlung! Sie geschieht, um auszudrücken, was Jesus Christus über seine Himmelfahrt
gesagt hat: „Doch ich sage euch …: Es ist gut für euch, dass ich fortgehe. … [wenn ich aber
fortgehe]…, so werde ich ihn [den Heiligen Geist] zu euch senden.“ (Joh 16,7).
Den Glauben kann man nicht sehen, trotzdem ist er für das Leben genauso wichtig wie
die Liebe.
Der große Atom-Wissenschaftler Albert Einstein hat einmal gesagt, was eigentlich im
Leben zählt: „Nicht alles, was gezählt werden kann, zählt, und nicht alles, was zählt, kann
auch gezählt werden.
Viele Menschen sind gierig nach oberflächlichen Dingen, die eigentlich im Leben
nicht zählen. Aber, was im Leben zählt, z. B. der Glaube, finden sie nicht wertvoll.
Viele sind allerdings der Ansicht, dass ihr Glaube in ihrem Leben im Mittelpunkt steht.
Sie glauben, durch ihre Handlungen den Glauben auszudrücken, denn sie wissen, wie Jesus
die Menschen vor seiner Himmelfahrt gewarnt hat: „wer aber nicht glaubt, wird verdammt
werden.“ (Mk 16, 15).
Wie kann man das verstehen, „wer nicht glaubt, wird verdammt werden“? Die Nicht-
Glaubenden rutschen langsam in ein einsames, existentielles, dunkles Loch im Leben. Und
daraus entwickeln sich Sinnlosigkeit, Einsamkeit und existentielle Angst. Deswegen hat Papst
Benedikt gesagt: „Wer glaubt, ist nie allein.
Stellen wir uns vor, jemand liegt auf seinem Sterbebett und überlegen wir, was für diese
sterbende Person früher alles gezählt hat. Sein Vermögen usw. ist nicht mehr das, was für ihn
in dieser kritischen Stunde zählt. Was für ihn jetzt zählt, ist, worauf er nicht zählen kann, sein
Glaube. Dieser sterbende Mann ringt mit Verzweiflung um den Glauben. Ist er verdammt in
ein einsames, dunkles Loch, in ein ewiges Nichts zu fallen? Oder ist er ausersehen, mit der
Macht des auferstandenen Herrn zu einer Ewigen Freude, die kein Auge geschaut hat, kein
Ohr gehört hat und keine Vernunft begriffen hat, zu gelangen? Jesus Christus sagt: „Wer
glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet;“ (Mk 16,16).
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