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Es war ein Sprint. Da war ein weltberühmter Athlet
ein sicherer Favorit zum Gold. Das Rennen
hat begonnen. Die Bahn brennt. Nur noch 100
Meter. Wie erwartet war der Favorit sehr
weit vorne, als würde er den Weltrekord
brechen. Genau an dem Punkt hatte er einen
schweren Muskelkater. Er war in der Bahn
hingefallen. Sein Traum für Gold wurde nicht
erfüllt. Eine große, eine bittere
Enttäuschung. Der Favorit konnte seine
Niederlage nicht glauben. Aber mit großer
psychischer Qual stand er plötzlich auf der
Bahn. Mit unheimlichen Schmerzen vom Krampf
in seinem Bein, doch mit großem
Sportlergeist begann er auf der Bahn zur
Ziellinie zu hinken. Jedes Hinken wurde von
der Menschenmenge im Stadion beklatscht. Als
er mit letzter Kraft, in die Ziellinie kam,
war er natürlich der letzte. Das ganze
Stadion dröhnte vom Applaus. Ja, durch
Leiden zum Ruhm!
Ein Christlicher Satz hat zwei unvermeidliche
Elemente: Kreuz oder Leiden, Erfolg oder
Auferstehung. Der volle christliche Satz ist
nicht Traurigkeit oder Kreuz allein, aber
durch Traurigkeit und Leiden kommt die
Freude des Erfolges.
Als Petrus einmal hörte, dass sein Meister Jesus
Christus viel leiden und getötet werden muß,
war er sehr traurig. Petrus wünschte, dass
sein Meister nicht leiden und sterben muss
(cf. Mt. 16:22; Mk. 8:32). Warum war Petrus
traurig? Wie ein unaufmerksamer, abwesender
Schüler, hat Petrus den vollen Satz von
seinem Meister nicht gehört. Der Satz seines
Meisters war nicht mit Leiden und Tod
vollständig. Sondern durch Leiden und Tod,
wurden Erfolg und Auferstehung ereicht:
Jesus sagte seinen Jüngern: "Der
Menschensohn müsse vieles erleiden und von
den Ältesten, den Hohenpriestern und den
Schriftgelehrten verworfen werden; er werde
getötet . . . " (Mk. 8:31). Sein Satz war
aber noch nicht vollständig. Er sagte weiter
was Petrus nicht gehört oder nicht
verstanden hat: ". . . aber nach drei Tagen
werde er auferstehen."(Mk. 8:31).
Wie Petrus damals, sind die Leute über Leiden und
Tod traurig, weil sie den vollen
Christlichen Satz nicht verstanden haben.
Christentum ist keine sadistische,
masochistische Religion, die sich über
Leiden freut. Christliches Prinzip heißt:
durch Leiden zum Erfolg, durch den Tod zur
Auferstehung.
Eine junge Frau bereitet sich auf eine wichtige
Prüfung vor. Ihre ganze Konzentration gilt
ihrem Studium. Ihr Freund ist sehr traurig,
weil er das Oktoberfest in München nicht mit
ihr genießen kann. Er wollte im Fernsehen,
z.B. die Olympischen Spiele mit ihr
verfolgen. Aber er saß alleine vor dem
Fernseher, denn seine Freundin war auf ihre
Studien konzentriert. Er wollte mit ihr zur
Disco gehen, aber sie war mit ihren Büchern
bis spät in der Nacht beschäftigt.
Die junge Frau merkte, dass ihr Freund wegen ihrer
Prüfung sehr traurig ist. Einmal sagte sie:
"Ich weiß, dass du sehr traurig bist, weil
wir irgend etwas nicht zusammen unternehmen
können wegen meiner Prüfung. Wir können
nicht zum Oktoberfest gehen, wir können
nicht zur Disko gehen, wir können Fernsehen
nicht zusammen schauen. Es ist eine sehr
schwere Zeit für uns. Aber eines hast du
vergessen: Wenn ich jetzt Tag und Nacht hart
studiere und opfere viele andere Dinge, dann
kommt ein Tag der großen Freude. Ich kann
meine Prüfung mit einer guten Note bestehen.
Ich bekomme eine bessere Position als meine
jetzige Arbeit. Dann kann ich mehr für unser
glückliches Leben verdienen.
Das Olympische Motto heißt: "citius, altius, fortius
" (schneller, höher, stärker). Aber durch
schwere Arbeit, Leiden und Opfer! "Jeder
Wettkämpfer lebt aber völlig enthaltsam;
jene tun dies, um einen vergänglichen, wir
aber, um einen unvergänglichen Siegeskranz
zu gewinnen" (I Kor. 9:25). |